QVINTVS VETINIVS VERVS Römischer
Wachstafelmacher |
Der römische Handwerker QVINTVS VETINIVS VERVS führt die Herstellung römischer Schreibtäfelchen (TABVLAE CERATAE) vor. Die Scheibtäfelchen bestehen meist aus Nadelholzbrettchen, die mit ausgestemmten Vertiefungen versehen werden, in die erhitztes, in der Regel schwarz eingefärbtes, Bienenwachs gegossen wird. Nach Aushärten des Wachses hatte man auf diese Art ein immer wieder verwendbares "Notizbüchlein", da sich die in das Wachs eingeritzte Schrift durch Glattziehen mit der breiten Seite des STILVS (Griffels) wieder löschen ließ.
Wachstafeln sind von vielen römischen Fundorten bekannt und sie wurden öfters auch als Büchlein zusammengebunden. Verwendung fanden sie wohl überall: Als "Rechnungen" bzw. "Lieferscheine", als Briefe, als militärische Depeschen, aber auch als Unterrichtsmaterialien.
Als Werkzeuge kommen selbstgefertigte Rekonstruktionen römischer Werkzeuge zum Einsatz. Deren Spektrum reicht vom Spatel über Zirkel und Winkel bis zum Nachbau eines kleinen pompeianischen Herdes. Aufgrund vieler Nachfragen gibt es mittlerweile ein kleines Infoblatt zum Thema Wachstafeln - nun auch hier zum Download! Hier
geht es zum Download: tabulae_ceratae.pdf __________________________________ Zur Erläuterung der zum Versiegeln dieser Tafeln verwendeten Kapseln mit Klappdeckel findet sich hier ein PDF-Dokument. Hier
geht es zum Download: verwendung_der_siegelkapseln.pdf __________________________________ Aufgrund diverser Gespräche auf Römerfesten über Öllampen gibt es nun auch eine Information zur Verwendung der römischen Öllampen zum Download. (Neue Überarbeitung im September 2010) Hier
geht es zum Download: verwendung_der_oellampen.pdf
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Noch etwas in eigener Sache: Schon 2006 habe ich mein "Aktives Zehnjähriges" in der "Römerszene" feiern dürfen! Meinen römischen
Namen habe ich mir hier "ausgeliehen":
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Literaturtips zum Thema Schreiben und Wachstafeln: "Die
römischen Schreibtafeln von Vindonissa" von M.A. Speidel "Roman
Records from Vindolanda on Hadrian´s Wall" von R. Birley "Geritzt
und entziffert - Schriftzeugnisse der römischen Informations-Gesellschaft"
von M.Reuter und M.Scholz "The
Epigraphic Collection of the Museo Nazionale Romano at the "The
Roman Inscriptions of Britain - Volume II - Instrumentum Domesticum" (9 Bände)
von R.G. Collingwood und R.P. Wright
Einen höchst interessanten Link möchte ich an dieser Stelle angeben: Auf http://vindolanda.csad.ox.ac.uk findet sich eine Übersicht der in Vindolanda (Kastell am Hadrianswall) gefundenen hölzernen Schreibtafeln. |
Aktuelle Projekte:
Seit Anfang 2008 ist die "wettersichere Feinwerkstatt" endlich einsatzbereit, so daß ein paar schon länger brachliegende Bastelprojekte nun eine gute Chance auf Vollendung in dieser Winterpause haben. Das aktuelle - wieder einmal viel zu feuchte - Wetter verstärkt noch den freizeitlichen Drang in die geschützte Werkstatt hin zu Werkstoffen wie Bronze/Messing, Holz, Horn und Knochen und abends zu Stoff und Leder am lodernden Kamin (Wunschdenken...). Leider zum Leidwesen von Schmieden und Bronzeguß.
Folgende Kleinprojekte sind gerade in Bearbeitung bzw. bereits fertiggestellt und werden mich in der kommenden Saison begleiten:
Eine Anmerkung zur Berufsbezeichung:
Mit CERARIVS (bzw. CERARIUS) ist in der Antike meist der Schreiber gemeint, der auf Wachstafeln schrieb. Diese Schreiber stehen im Regelfalle im Militärdienst. Daneben wird der Wachshändler so bezeichnet. Später kommt zu diesen Bedeutungen noch die des Wachsziehers bzw. Kerzenmachers.
Diesen Berufsgruppen fühle ich mich nicht zugehörig, weshalb ich für mich die Bezeichnung PVGILLARIVS (bzw. PUGILLARIUS) favorisiere, womit allgemein Hersteller von Schreibtafeln bezeichnet wurden.
Quellen: Archimedes-Projekt - cerarius; Archimedes-Projekt - pugillarius
RÖMISCHER
VICUS
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